"Perspektive Innenstadt!"

Im September 2021 erhielt die Stadt Bad Fallingostel die Zusage für ein Budget in Höhe von 345.000,- Euro aus dem niedersächsischen Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ mit einer Förderquote in Höhe von 90%.

Mit dem Förderprogramm unterstützt das Land Niedersachsen die Städte und Gemeinden, finanziert durch REACT-EU-Mitteln als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie, bei der Bewältigung der Pandemiefolgen in den Innenstädten. Die Möglichkeiten des Sofortprogramms „Perspektive Innenstadt!“ leistet dabei einen wesentlichen Beitrag für in der Erarbeitung des Entwicklungskonzept Innenstadt, um gemeinsam eine zukunftsfeste, belebte und frequentierte Innenstadt zu gestalten.

 Aus dem Budget sollen zwei Projekte mitfinanziert werden, die nachfolgend näher beschrieben werden.

1. Projekt- Städtebauliche Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes

Anlass:

Als Folge der COVID-19-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Kultur hat sich gezeigt, dass der Online-Handel zu einer noch größeren Konkurrenz der Innenstädte und des lokalen Handels geworden ist. Im Sinne des stationären Handels gilt es dieser Entwicklung durch städtebauliche Verbesserungen zu begegnen.

Weiterhin hat sich die Mobilität der Menschen während der Pandemie verändert, insbesondere der Radverkehr hat zugenommen, da das Fahrrad eine Fortbewegungsmöglichkeit mit einem geringen Ansteckungsrisiko bietet.

 

Diese Entwicklungen basierend auf der COVID-19-Pandemie gehen mit sich verändernden Bedürfnissen der Menschen auch an die Stadt Bad Fallingbostel einher und es bedarf städtebaulicher Anpassungen diesen Anforderungen und Herausforderungen zu begegnen und sich attraktiv und zukunftsfähig aufzustellen. Die städtebauliche Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes hat zum Ziel, den stationären Handel zu stärken. Die zeitgemäße Fahrradabstellanlage ist eine Reaktion auf das geänderte Mobilitätsverhalten.

Der Bahnhof und damit einhergehend der Bahnhofsvorplatz stellen das Eingangstor den sog. Stadtempfang für die Bürgerinnen und Bürger als auch Touristen dar. Insofern bildet das Bahnhofsgebäude und -umfeld mit seinem überregionalen-Bahnanschluss nach Hannover/ Hamburg einen Mobilitäts- und Standortfaktor ab.

Außerdem gehört das Fachwerkgebäude zu den besonders ortsbildprägenden Objekten. Es wird daher vorgeschlagen, in enger städtebaulicher Verknüpfung mit der unmittelbar bevorstehenden Straßenbaumaßnahme (Umgestaltung der Bahnhof-/Hindenburgstraße) das Bahnhofsumfeld einer repräsentativen und modernen Nutzung zuzuführen und die Aufenthaltsqualität weiter zu verbessern.

Zu diesem Zweck soll die Mobilitätsfunktionalität durch den Neubau einer zeitgemäßen Radabstellanlage in überdachter Form realisiert werden. Ergänzend hierzu werden die Freiflächen Pendler-/Besucherorientiert inwertgesetzt, sodass damit die Frequentierung des Bereiches und zum anderen die Aufenthalts- und Wartequalität verbessert werden.
Durch eine Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes kann darüber hinaus die Funktionalität und die Orientierung verbessert werden. So können insgesamt ca. 25 zusätzliche Radstellplätze geschaffen werden, sodass zukünftig insgesamt ein Stellplatzangebot von etwa 70 Plätzen vorherrscht.

Maßnahmen:

Im Zuge der städtebaulichen Aufwertung und Inwertsetzung der betroffenen städtischen Freiflächen im Bereich des Bahnhofsvorplatzes sind u. a. folgende Maßnahmen geplant.

  • Bau einer überdachten Radabstellanlage
    • mit separaten Einzelstellplätzen
    • integrierter Photovoltaik-Lichtanlage
    • Bauwerksbegrünung
    • inkl. Fahrradreparatursäule
      inkl. Ladesäulen für E-Bikes

Ziele: 

Zusammenfassend wird durch die geplante Baumaßnahme ein zukunftsorientierter, städtebaulich einheitlicher Empfangscharakter für Bürgerinnen und Bürgern sowie Touristen geschaffen, welcher den Bahnhofsvorplatz – als innerörtliches Mobilitätsdrehkreuz – zu einem zeitgemäßen, modernen und einladenden zentralen Ort macht.
Durch den Neubau der Fahrradabstellanlage wird ein Beitrag zur Stärkung einer umweltfreundlichen Mobilität geleistet.
Hiermit wird wie bereits o. g. in Kontext mit der räumlich angrenzenden geplanten Straßenbaumaßnahme ein weiterer Baustein hinzu einem repräsentativen Stadteingangstor umgesetzt.

2. Projekt - Fortschreibung des integrieten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK)

Anlass:

Als Folge der COVID-19-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen für Gewerbe, Handel, Dienstleistungen und Kultur hat sich gezeigt, dass der Online-Handel zu einer noch größeren Konkurrenz der Innenstädte und des lokalen Handels geworden ist. Gleichzeitig ist die Bedeutung von Grün- und Freiräumen als Erholungsräume für die Menschen deutlich geworden und gestiegen. Außerdem leisten diese Flächen einen wichtigen Beitrag für Klimaschutz und Klimaanpassung. Weiterhin hat sich die Mobilität der Menschen während der Pandemie verändert, insbesondere der Radverkehr hat zugenommen, da das Fahrrad eine Fortbewegungsmöglichkeit mit einem geringen Ansteckungsrisiko bietet.

 

Diese Entwicklungen basierend auf der COVID-19-Pandemie gehen mit sich verändernden Bedürfnissen der Menschen auch an die Stadt Bad Fallingbostel einher und es bedarf einer Strategie diesen Anforderungen und Herausforderungen zu begegnen und sich attraktiv und zukunftsfähig aufzustellen. Die Fortschreibung des ISEK bietet die Möglichkeit diese Strategie zu entwerfen und im Anschluss Maßnahmen umzusetzen, die auch den Nachwirkungen der COVID-19-Pandemie begegnen.

Grundsätzlich setzt das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) als informelles städtebauliches Planungskonzept i. V. m. § 140 Abs. 4 BauGB im Rahmen der städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen die Ergebnisse der Vorbereitenden Untersuchungen (Bestandsanalyse, SWOT-Analyse, Missstände, grundsätzliche Sanierungsziele) unmittelbar fort und bindet sich in übergeordnete bestehende Entwicklungsplanungen, u. a. für die gesamte Innenstadt und die strategischen interkommunalen und regionalen Überlegungen ein. Das ISEK formuliert konkretisierte Ziele der Sanierung und weitere Entwicklungsziele, leitet Handlungsfelder und Maßnahmen zu deren Umsetzung ab, die darauf abzielen, die Funktion und die Potenziale des Verdachtsgebietes für die aktuellen und zukünftigen Bedarfe und Nachfragen zu aktivieren. Das Entwicklungskonzept wird vor allem solche Ziele und Maßnahmen definieren, deren Umsetzung von der Stadt Bad Fallingbostel primär gesteuert werden kann.

Dieses übergeordnete Konzept wurde seitens der Stadt Bad Fallingbostel im Jahr 2015 anlässlich des Abzugs der Britischen Streitkräfte erarbeitet und dient bis heute als Richtschnur des Handelns für die Stadtentwicklung. Da allerdings seit diesem Zeitpunkt die Stadtentwicklung in Bad Fallingbostel eine städtebauliche Weiterentwicklung erfahren hat und hinzukommend sich zwischenzeitlich neue Themenschwerpunkte wie z. B. betreffend der Mobilität, Neubau Heidekreisklinikum oder auch im Klimaschutz gebildet haben, gilt es, das ISEK nun inhaltlich fortzuschreiben.

Maßnahme:

Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) und
redaktionelle Zusammenführung insbesondere der in der Vergangenheit unterschiedlichen für sich losgelösten sektoralen Konzepte zu einem ganzheitlichen Konzept.

Dabei sind folgende vorliegenden sektoralen Konzepte zu berücksichtigen:

  • Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) (2015),
  • Konzept Stadtstraßenumbau (2013,)
  • Städtebauliches Handlungskonzept (2013),
  • Wohnungswirtschaftliche Studie (2014),
    i.V. m. mit Wohnraumversorgungskonzept (2017),
  • Einzelhandelskonzept (2013)

Ziele:
(Sanierungs-/Entwicklungsziele):

Die städtebaulichen Sanierungsmaßnahmen tragen zur Behebung von städtebaulichen Missständen bei. Hierzu sind nun die konkreten, zielführenden und realisierbaren Einzelmaßnahmen im Rahmen einer Gesamtmaßnahme fortzuschrieben respektive neu zu erarbeiten. Im Nachgang der Bestandsanalyse und der Feststellung der fortan bestehenden städtebauliche Missstände werden konkretisierte Entwicklungs- und Sanierungsziele neu definiert sowie thematische Handlungsfelder und Maßnahmen mit örtlichen und zeitlichen Handlungs- und Investitionsschwerpunkten zu deren Umsetzung abgeleitet. Sie zielen darauf ab, die Funktion und die Potenziale für die aktuellen und zukünftigen Bedarfe und Nachfragen zu aktivieren. Die Maßnahmen werden in einem Realisierungskonzept nach Prioritäten und zeitlicher Umsetzbarkeit dargestellt.